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Kombinierte Erziehungsbeistandschaft (Eingliederungshilfe):

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wir von der freiraumwohnung haben aus unserem systemischen Ansatz heraus ein neues Konzept entwickelt. Bei diesem Konzept möchten wir die reine Begleitung von Schülern im Unterricht um den Faktor Familie erweitern und gleichermaßen das Kind sowie die es umgebenen Menschen in den Blick nehmen. Pädagogische Fachkräfte, Sozialarbeiter:innen und Erzieher:innen arbeiten mit dem Kind, seiner Familie und Schule zusammen, um gemeinsam Lösungen für die bestehenden Probleme im Klassenverband und im häuslichen Bereich zu finden. Der Arbeitsort ist somit die Schule, aber auch das Zuhause des Kindes. Ziel ist es, dass das Kind nach ca. 2,5 Jahren ohne Betreuung die Schule besuchen kann.

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kombinierte Erziehungsbeistandschaft für Ben*:

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Ben* hat außerhalb des Schutzes in der Familie nicht gesprochen. Im Kindergarten hat er immerhin mit einem Freund geflüstert. Aber zur Einschulung war klar: Das reicht nicht. Hilfe kam in Form der kombinierten Erziehungs-Beistandschaft. Franziska Lohmann, Sozialpädagogin bei der freiraumwohnung Westfalen-Lippe GmbH, hat gemeinsam mit der Familie und der Schule dem Kind den Weg geebnet.

„Viele Eltern wollen, dass das Kind Hilfe bekommt, aber nicht, dass man nach Hause kommt und sie auch an sich und ihren Themen arbeiten müssen“, hat Lohmann festgestellt. Neben dieser Hürde ist auch die Angst vor dem Jugendamt ein Problem. Bens Mutter hatte aber richtig eingeschätzt, dass Ben sich verweigert hätte, wenn eine I-Helferin neben ihm gesessen und ihn zum Sprechen aufgefordert hätte. 

 

Um dieser Sprach-Verweigerung zu entgehen, kam Lohmann als Freundin der Mutter in die Familie. Der Junge sollte nicht das Gefühl bekommen, dass es um ihn geht. Im Spiel mit den Geschwistern und im vertrauten Umfeld sprach Ben schnell auch mit der Pädagogin. „Es zeigte sich, dass er blockierte, sobald Forderungen von außen auf ihn zu kamen“, beschreibt Lohmann. „Wir mussten also die Situation in der Schule entspannen, damit der Impuls von ihm selbst kommen kann.“ Die Lehrerin akzeptierte das Vorgehen, kommentierte nicht weiter, wenn er nicht redete. Lohmann erschien dann eher „zufällig“ in der Klasse des Jungen, so dass er hier auch mit ihr flüstern konnte. 
 

Animieren ohne Druck
„Anfangs war ich zum Schutz da, um zu verhindern, dass andere über ihn lästern, weil er nicht spricht“, beschreibt die systemische Beraterin. In kleinen Schritten löste sich in der weiteren Zusammenarbeit die sprachliche Blockade. Ein großer Erfolg sei es gewesen, als er erstmals auch mit der Lehrerin flüsterte. 
Schulisch kam der Junge gut mit: Lesen, Schreiben, Rechnen fielen ihm leicht. Er konnte es nur niemandem zeigen. Dieses Bedürfnis nutzte Lohmann. In Kleingruppen außerhalb der Klasse konnte sie ihn schließlich ohne Druck zum Lesen animieren. Inzwischen hat Ben den Sprung aufs Gymnasium geschafft. Er ist immer noch zurückhaltend, vom Wesen eher schüchtern. Aber Franziska Lohmann ist sich sicher: „Er wird seinen Weg machen!“ 

 

* Name geändert

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